Wahlkampf in der Fanhalle?

04.12.22 –

"Jo klar: So ä Kandidat muss sich halt überall zeije", brummte bei der Jahreshauptversammlung des FCK am 4. 12. ein FCK-Mitglied, als es Tobias Wiesemann, den OB-Kandidaten der Grünen,vorbeigehen sah. Aber es war kein Wahlkampfauftritt. Wiesemann ist seit 1998 FCK-Mitglied und geht oft zu den Mitgliederversammlungen. Er lacht: "Im nächsten Jahr stehe ich im Programmheft: Bei den silbernen Ehrennadeln für 25 Jahre Mitgliedschaft!" Eine bronzene Verdienstnadel des Vereines hat er für sein jahrelanges Engagement bei der Running- und der Triathlonabteilung bereits erhalten.

Wie hat es diesen Jungen aus dem Ruhrpott zum FCK verschlagen? "Ich war tatsächlich schon als Kind mit meinem Vater in der Westkurve. Im alten Stadion war ja eine für die damalige Zeit ungewöhnlich intensive Atmosphäre, die wollte mir mein Vater zeigen. Mit meinen Kumpeln zuhause ging ich gelegentlich 'auf Schalke'. Schalke hatte damals dieses riesige Leichtathletikstadion mit Laufbahnen um den Fußballplatz herum. Da kam keine vergleichbare Atmosphäre auf." Als Wiesemann dann '98 zum Architekturstudium nach Lautern kam, habe er vor allem seine Aktivitäten als Läufer und Triathlet weiterführen wollen und sei mit diesen Aktivitäten beim FCK untergekommen. Dass die Fußballabteilung dann grade Deutscher Meister wurde, habe aber auch die Triathleten begeistert: "Heute bin ich immer noch aktives Mitglied der Triathlon-Mannschaft und unterstütze den FCK wo ich kann."

Also ein FCKler mit Herzblut? Das kommt nach den jüngsten Erfolgen des FCK sicher gut an. Aber kommt so jemand als OB nicht in Loyalitätskonflikte? Wiesemann ist das Problem bewusst: "Das kenne ich ja schon aus dem Stadtrat. Und da schlagen in der Tat manchmal zwei Herzen in meiner Brust und es ist nicht immer leicht, einen Ausgleich zu schaffen: Aber wir haben es zum Beispiel bei der Stadionmiete für Liga 3 am Ende geschafft, eine Lösung zu finden, mit der alle gut leben konnten. Natürlich hat der FCK seine Interessen, natürlich hat die Stadtgesellschaft ihre Interessen, aber wenn wir es mal bei Lichte betrachten, sind das doch sehr ähnliche Interessen: Dass des FCK eine gute Arbeit machen kann, die der ganzen Stadt zu Gute kommt!"

Der FCK sei ja nicht nur die Profimannschaft, sondern habe auch viele andere Abteilungen, Hockey, Basketball, Triathlon, und viele andere, die nach wie vor eine gute soziale Vereinsarbeit machten. Aber es komme der Stadtgesellschaft auch zugute, wenn die Profimannschaft erfolgreich sei: Wir sähen grade, wie Gastronomie und Einzelhandel profitieren, wenn im Schnitt der Hinrunde 38.000 Zuschauer die Heimspiele besuchen. Das seien ja nicht nur Bewohner der Stadt, sondern Fans aus einem weiten Einzugsgebiet, die ohne den FCK gar nicht nach Lautern führen. "Politik ist immer das gleiche: Abwägung zwischen verschiedenen Interessen und die Suche nach einem guten Kompromiss. In Sachen FCK ging das in den letzten Jahren ganz gut, weil da Leute am Tisch sitzen, die zunächst zwar unterschiedlichen Interessen verpflichtet sind, aber letztlich alle wissen, dass wir als Stadtgesellschaft nur gemeinsam vorankommen." Er wolle tun, was er könne, damit das so bleibe.

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