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16.12.22 –
Unter dem Titel 'Kaiserslautern – für den nächsten Schritt' veranstaltete die 'Science and Innovation Alliance Kaiserslautern e.V. (SIAK)' und der Bundesverband: 'Der Mittelstand, BVMW' am 16. 12. in der Fruchthalle eine Podiumsdiskussion mit den derzeit vier OB-Kandidat:innen. Moderator Holger Wienpahl überraschte die Zuhörer schon nach den Eröffnungsstatements der Kandidat:innen mit der Feststellung, die Vier lägen gar nicht so weit auseinander. Fast zwei Stunden später resümierte Prof. Dieter Rombach von der SIAK ähnlich, "die Unterschiede sind nicht gravierend im Was, sondern im Wie."
Das ist einigermaßen erstaunlich: Gewiss waren die ausführlich diskutierten Themen 'Digitalisierung der Verwaltung', 'Verzahnung von Universität und Stadt', 'Fachkräftemangel' und 'Bildung' nicht geeignet, fundamentale Gräben aufzureißen. Welche/r zukünftige OB würde etwa behaupten, die Digitalisierung der Bürgerdienste sei schon optimal oder ein vernachlässigbares Randthema? In der Tat sagen dann alle, in diesem Bereich sei noch viel Arbeit zu leisten und diese Arbeit habe für sie auch hohe Priorität. Dass da keine dramatisch unterschiedlichen Positionen deutlich werden, verwundert nicht.
Das heißt aber nicht, dass alle Kandidat:innen mehr oder weniger dasselbe vertreten hätten. Besonders deutlich sind die Unterschiede bei den Themen 'Klimawandel' und 'Ökologie'.
Tobias Wiesemann machte bereits im Eingangsstatement deutlich, dass es ihm um eine Transformation der Stadt hin zu einer ökologisch verträglichen Kreislaufwirtschaft gehe. Das betonte er auch zum Schluss noch einmal. Auch andere Positionen und Vorschläge etwa zur Quartiersentwicklung oder zur Flächennutzung wurden von ihm immer wieder sinnvoll auf dieses generelle Anliegen bezogen. Alle Kandidat:innen stimmten überein, dass Kaiserslautern eine hohe Wohn- und Aufenthaltsqualität aufweisen müsse, um Fachkräfte aller Ebenen für den Standort zu begeistern und sie zum Bleiben zu bewegen. Hier sei noch viel zu tun, beginnend mit dem Wohnungsangebot über Kita- und Ganztagsschulangebote bis hin zu attraktiveren Angebote für Jugendliche in vielen Quartieren.
Da ist es schon spektakulär, dass Menschen, die im Jahre 2023 in die wichtigste Funktion gewählt werden wollen, die wir Bürger in Lautern zu vergeben haben, in fast zwei Stunden Diskussion über die Zukunft der Stadt das Wort 'Klimawandel' nicht einmal aussprechen. Anja Pfeiffer gelang dieses Kunststück. Beate Kimmel sagte das 'K-Wort' immerhin in ihrem Schlussstatement. Thomas Kürwitz forderte in einem Nebensatz, Fassaden zu begrünen. Wie man die gewünschte Aufenthaltsqualität erhalten und sogar verbessern will, ohne der Klimaproblematik auch nur einen Gedanken zu widmen, bleibt das Geheimnis dieser Kandidat:innen. Umfragen differieren, aber die Demoskopen sind sich doch recht einig, dass der Klimawandel bei fast allen Bürgern zu den Top-3 ihrer Sorgen gehört. Das wird in Lautern nicht so anders sein.
Aber okay: Man muss ökologische Themen nicht so ernst nehmen, wie es Wiesemann tut. Man darf die Welt auch anders sehen. Deshalb hat man ja eine Auswahl bei einer Wahl! Aber man kann wohl kaum sagen, dass die Kandidat:innen gar nicht weit auseinander lägen.
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